Monitoring im Wandel der Zeit

Für eine florierende Produktion ist eine funktionierende Maschinerie das „A & O“ und deren Überwachung eine Pflicht. Diese erreicht man durch eine regelmäßige Zustandsüberwachung (engl: condition monitoring) der Produktionsstätte. Diese Herangehensweise ist State-of-the-Art und im Laufe der Zeit zunehmend ausgebaut und verfeinert worden.

Monitoring als untrennlicher Teil der Produktion

Als Produzent muss man sich darauf verlassen können, dass die Produktion soweit wie möglich reibungslos abläuft. Deshalb ist es wichtig, Produktionsfehler auszuschließen und mögliche Ausfälle größtenteils zu verhindern. Um das jedoch effizient machen zu können, muss man gut informiert sein und die Produktion überwachen lassen. Zu den Anfängen der Industrialisierung haben diese Aufgabe meistens die einfachen Arbeiter selbst parallel übernommen. Sobald es ein Problem mit ihrem jeweiligen Gerät gab, wurde es an die Vorgesetzten weitergeleitet. Diese Art der Überwachung ist nicht immer präzise, da die Arbeiter entweder nicht genug Information über die Maschinerie hatten oder während ihrer eigentlichen Arbeit nur schwer noch zusätzlich den Zustand der Maschinerie bewusst erfassend konnten. Deswegen wurde damals der abgesonderte Beruf des Aufsehers oder auch Inspekteurs eingeführt.

Humane Grenzen der Prozessoptimierung

Aufseher hatten den Auftrag, die Effizienz der Produktion zu steigern. Dies versprach er sich häufig durch eine regulierte und abgestimmte Produktion mit funktionstüchtigen Maschinen. Der Aufseher inspektierte regelmäßig Maschinen, darauf laufenden Abläufe und Ergebnisse der Produktion. Dadurch entging man überraschenden Ausfällen der Produktionslinie, aber es entstanden gelichzeitig mehr Kosten, da ein oder mehrere Aufseher zusätzliche Stellen darstellen. Außerdem kann man sich von dem Inspekteur nur so viel versprechen, da er auch ohne Ablenkung an die Grenzen seiner fünf Sinne gebunden ist und die erhoffte Effizienzsteigerung mit ihnen. Ein Mensch kann beispielsweise unmöglich mikroskopisch kleine Verschleißspuren an der Maschinerie mit bloßem Auge erkennen, die trotz ihrer unbedeutenden Größe zu erheblichen Einbußen in der Effizienz führen können. Hinzukommt außerdem, dass sich einem Menschen zumeist die komplexen technischen Zusammenhänge zwischen den Prozessen in ihrer Gänze ggf. nicht vollständig ergeben können, weshalb diese Ergänzung der Produktion zwar eine Verbessrung aber keine perfekte Lösung darstellt.

Ergänzung durch technische Lösungen

Sei es das Hörgerät, das einen schwachen Hörsinn ausgleicht, oder eine Suchmaschine, die unser Wissen ergänzt; der Mensch lässt sich auf immer mehr Ebenen von der Technik Abhilfe schaffen. So auch bei der Prozessüberwachung, wo im Laufe der Zeit immer mehr Sensorik zum Einsatz kommt, um die menschlichen Sinne zu ergänzen. Zusätzlich zur resultierenden präziseren Erfassung des gesamten Produktionszustandes, kann diese auch kontinuierlich und zentral vollzogen werden. Die Sensorik würde ihre ermittelten Messwerte z.B. an einen zentralen Schalter übermitteln, an dem ein einziger Aufseher die Daten überwachen kann.

Doch mit den neu gewonnenen Fähigkeiten ergeben sich auch neue Herausforderungen. So stellt sich die Frage der geeigneten Messstellen und Sensoren, die Menge der erhobenen Daten und deren Auswertung, vor allem wenn die Überwachung in Echtzeit stattfinden soll. Weiterhin bedarf jede Technologie, um mit den präziseren Daten auch tatsächlich eine erkennbare Effizienzsteigerung erzielen zu können. Doch auch hier wurde der Mensch kreativ und durchführt der Industrie einem Wandel.

„Smart Monitoring“ – modernste Weiterentwicklung eines bewährten Konzepts

„Smart Monitoring“ versteht sich als aktuelle Weiterentwicklung eines grundlegenden Prinzips. Die zuvor angesprochenen Herausforderungen der Datenauswertung lassen sich effektiv mit den erweiterten analytischen Methoden der Statistik und dem maschinellen Lernen oder der künstlichen Intelligenz in den industriellen Rahmen bewältigen. So werden diese sicher und vollumfassend mit der Menge der erhobenen Daten (auch Big Data) fertig und erkennt in der Regel dabei zusätzlich produktionsspezifische Zusammenhänge, die die Effizienz beeinträchtigen können.

Dass die Künstliche Intelligenz den Menschen in seiner Tätigkeit ablöst ist nicht zu befürchten, da die Technologie des „Smart Monitorings“ flexibel und individuell einsetzbar ist, so dass über die Stufe der Autonomie der Künstlichen Intelligenz selbst entschieden werden kann. In jeden Fall kann man sich vom „Smart Monitoring“ eine erkennbare Steigerung der Produktionseffizienz versprechen, die man die Produktion zu einem weiteren Level der Effektivität bringen würde.