Immer öfter hört man im Alltag das Präfix „Smart“ vor den verschiedensten Begriffen. So haben in letzter Zeit zum Beispiel gerade „Smartwatches“ und die „Smart Homes“ den Markt erobert. „Smarte“ Technologien scheinen im Trend zu sein und machen seine Kunden glücklich. Doch was macht „Smarte“ Technologien aus und was unterscheidet sie von konventionellen Technologien? Wie kann Industrie davon profitieren und was genau mach dabei „Smart Monitoring“?
Fachlicher Hintergrund
Vereinfacht gesagt ist „Smart Monitoring“ eine Erweiterung des bewährten „Monitorings“. Wie der Name suggeriert, beschreibt das konventionelle „Monitoring“ eine industrielle Strategie, bei der der Ablauf eines Prozesses, z.B. in der Produktion, mithilfe von zentralen Parametern und Leistungsindikatoren genaustens beobachtet, also überwacht, wird. So kann das Unternehmen sicher stellen, dass seine Produktion wie vorgesehen ohne Einschränkungen und in der erwarteten Qualität abgewickelt wird. Tritt während des Produktionsprozesses doch ein Fehler ein, so wird dies sofort erfasst. Man kann direkt darauf reagieren, um den Produktionsstopp zu vermeiden. In die Überwachung der Produktion sind oft mehrere Mitarbeiter involviert, da Fehlerursachen vielfältig sind und z.B. in den Abweichungen der Maschinenarbeit, des Materials oder der Abfolge der Schritte in der Produktion liegen können. Das „Smart Monitoring“ baut auf der Idee des „Monitorings“ auf, nutzt den bestehenden Datenschatz, um noch genauer Prozessabläufe zu überwachen, Ursachen für Abweichungen zu analysieren und mögliche Ausfälle zu antizipieren. Neben den Methoden der erweiterten statistischen Datenauswertung kommt ebenfalls die Künstliche Intelligenz (KI) ins Spiel. Von der letzten verspricht man sich autonomere Produktion, aber dies soll nicht nur der einzige Vorteil der KI bleiben.
Das Potenzial Künstlicher Intelligenz
Ob mit der richtigen Sensorik ausgestattet oder mithilfe detaillierten Prozessdaten, kann KI den Zustand einer Produktion sehr umfangreich erfassen. Mathematisch können Abweichungen von Temperaturen einer Maschine auf den Bruchteil eines Grades genau erkannt, mikroskopisch kleine Verschleißspuren sichtbar gemacht und geringste Abnahmen im Effizienzgrad der Produktion werden schnell (auch im Vorfeld) erkannt. Die KI ist somit in der Lage alle Daten parallel und in Echtzeit nicht nur auszulesen, sondern auch schon direkt zu interpretieren, wie ein erfahrener Mitarbeiter, der Abnormitäten „spürt, hört, sieht“. So kann zum Beispiel ein kleiner Einbruch des Effizienzgrades bei zeitgleichem Entstehen von Verschleißspuren zur Empfehlung führen, dass die entsprechende Maschine gewartet werden sollte. Ein Gesamtüberblick über die relevanten Daten und ein mögliches Fazit, was die Künstliche Intelligenz bei Gelegenheit schon direkt gezogen hat, können dann gebündelt an ein Terminal geschickt werden, wo ein Mensch die Informationen dann einsehen kann. Der Vorteil: Die Überwachung wird präziser, autonomer und unterstützt den Menschen in seiner Arbeit. Man ersetzt den Menschen nicht, sondern entastet und gibt den Mitarbeiter eine weitere Perspektive. Auf dem Shopfloor gibt es bekanntlich viel zu tun.
Mit Smart Monitoring auf dem Weg zu Industrie 4.0
Smart Monitoring ist somit der datengestütze Bruder der üblichen Überwachungsverfahren. Es nutzt bestehende Datenbestände und wendet auf diese intelligenten Methoden der Statistik und KI an. Oft stark automatisiert, führt es Datenauswertung und KI effektiv im Unternehmen ein und trägt zu einer effizienten und nachhaltigeren Wirtschaft bei. Denn offensichtlich ist, dass diese modernen Technologien der Industrie ein Türchen in ein neues und vor allem autonomes Zeitalter öffnen.